Spänetrocknung am Dach - stela Niedertemperatur-Bandtrockner bei Donausäge Rumplmayr

In nur neun Monaten Bauzeit wurde bei der Donausäge Rumplmayr in Enns eine komplette Pelletieranlage errichtet. Das Herzstück steht am Dach des Gebäudes: Ein Niedertemperatur-Bandtrockner, der die Späne mit Abwärme aus der Turbinenabwärme sowie der Rauchgaskondensation des Biomassekraftwerks am Standort entfeuchtet.

Seit Mitte Oktober 2022 ist in der Donausäge Rumplmayr eine neue Pelletieranlage in Betrieb. Pro Jahr werden in der ersten Ausbaustufe 62.000 t Pellets aus den Säge- und Hobelspänen des Werks erzeugt. Die Spänetrocknung erfolgt über einen Niedertemperatur-Bandtrockner von Stela Laxhuber, Massing/DE, der ausschließlich mit Abwärme betrieben wird, um das Energiesparpotential des Standortes bestmöglich auszuschöpfen. Die thermische Energie kommt aus der Turbinenabwärme sowie der Rauchgaskondensation des Biomassekraftwerks. Insgesamt fallen dabei mehr als 10 MW thermische Energie aus der Abwärme an, die nun die Sägespäne trocknen. Die Späne selbst werden zuerst über einen 174 m langen Rohrgurtförderer, der in 16 m Höhe über die Sortierhalle des Sägewerks läuft, in den Nassspansilo transportiert. Hier
findet durch eine entsprechende Verweilzeit ein Feuchteausgleich statt. Von dort geht das Material direkt in einen Vorratsbehälter vor dem Stela-Bandtrockner und wird mithilfe von Schnecken am Trocknerband verteilt. „Der Spanteppich muss stets eine gleichmäßige, durchgängige Höhe haben, um ein homogenes Trockenergebnis zu erzielen“, betont Johann Schwalsberger, Bereichsleiter Pelletsproduktion.

Weiterer Trockner darüber vorgesehen Die Späne laufen schließlich je nach Eingangsfeuchte mit einer Verweilzeit zwischen 18 und 24 min durch den Trockner. 13 Wärmetauscher führen in fünf Klimazonen einen konstanten Luftstrom zu. Das Trockenband ist offenporig und die warme Luft strömt damit optimal durch das Material, welches konvektiv getrocknet wird. Die thermische Energieversorgung arbeitet hier auf einem sehr geringen Temperaturniveau von circa 62° C Vorlauf und 30° C Rücklauf. An dieses „Niedrigtemperatur-Niveau“ musste auch die Dimension des Trockners angepasst werden, der aus Platzgründen auf dem Dach der neuen Pelletsabsackhalle errichtet wurde. „Es war eine große Herausforderung die Statik der Halle entsprechend zu dimensionieren und den Trockner in dieser Höhe zu montieren“, berichtet Schwalsberger. In einer zweiten Ausbaustufe sei nun ein weiterer Trockner vorgesehen, der oberhalb des aktuellen installiert werden soll: „Am Ende werden wir dann bei einer Gebäudehöhe von über 25 m Höhe ankommen“, informiert Schwalsberger. Das sei zwar herausfordernd in der Errichtung, schaffe aber hohe Kompaktheit und reduziere den Flächenbedarf sowie die Transportwege. „In nur neun Monaten Bauzeit wurde die Anlage – bei den Abbrucharbeiten beginnend, bis hin zur funktionstüchtigen Inbetriebnahme der neuen Pelletierung – samt Infrastruktur, Fördertechnik sowie der Einbindung in das bestehende Großsägewerk realisiert“, schildert Andreas Rauscheder, Prokurist und technischer Leiter bei Stela Laxhuber, die beeindruckenden Eckdaten des Projektes. Mit der neuen Pelletproduktionslinie werden nun die Späne der Donausäge Rumplmayr restlos verwertet und es können erneuerbare, CO2-neutrale Brennstoffe aus der Region noch effizienter genutzt werden.

Quelle: Alexander Kohl, Holzkurier