Stela Team

Mit Trocknung weltweit erfolgreich

Massinger Firma Stela Laxhuber besteht seit 100 Jahren und erweitert den Betrieb um zwei Hallen

Von Sebastian Fleischmann

 


Massing. Was haben Spanplatten für die Möbelfabriken von Ikea, der Mais vieler Landwirte in der Region und der Klärschlamm aus der Kläranlage so mancher Kommune gemeinsam? Sie werden mitunter auf Anlagen der Firma Stela Laxhuber mit Sitz in Massing (Landkreis Rottal-Inn) getrocknet. Mit seinem über Jahrzehnte erarbeiteten Know-how im Bereich der Trocknungstechnik habe sich das Unternehmen ein internationales Alleinstellungsmerkmal geschaffen, erklärt Geschäftsführer Thomas Laxhuber.
Das konstante Wachstum der Firma hatte erst im Jahr 2016 zum Umzug auf ein großzügiges Gelände in das Gewerbegebiet Morolding direkt an der Bundesstraße 388 geführt. Jetzt, keine sechs Jahre später, ist bereits eine Erweiterung notwendig.
Vor allem Lagerkapazitäten hätten gefehlt, so Thomas Laxhuber im Gespräch mit der Heimatzeitung. Jüngst erfolgte daher der Spatenstich für zwei neue Lagerhallen im hinteren Bereich des 9,5 Hektar großen Betriebsgeländes. An die drei Millionen Euro investiere man inklusive der auf dem Dach geplanten PV-Anlage. Die Hallen sollen laut Thomas Laxhuber dazu dienen, „die Transportlogistik zu optimieren“.
Denn die Produkte der Stela Laxhuber GmbH brauchen Platz: Erst im vergangenen Jahr wurde die größte bisher produzierte Trocknungsanlage nach Brasilien versandt: Sie misst 8,40 auf 60 Meter. Konstruiert werden die Anlagen so, dass sie modulweise in Containern transportiert werden können.
Zwar hat die Corona-Krise auch die Stela Laxhuber GmbH getroffen – zu Pandemie-Beginn hätten wegen der unklaren weiteren Entwicklung zahlreiche Kunden ihre Aufträge zeitweise gestoppt. Diese Phase habe man überstanden, indem man die Projekte zeitlich gestreckt habe, zeitweise habe auch das Instrument der Kurzarbeit geholfen, beschreibt Thomas Laxhuber. Inzwischen jedoch brummt das Geschäft wieder, die Zahl der Mitarbeiter ist auf inzwischen 220 gewachsen, darunter 26 Auszubildende. Große Teile der Belegschaft rekrutieren sich dabei auch aus den nahe gelegenen Nachbarlandkreisen Altötting, Landshut und Mühldorf. Der Jahresumsatz unterliege jeweils einer gewissen Schwankung, je nach Fertigstellungstermin größerer Projekte. Er bewegt sich laut Thomas Laxhuber aber stets im „mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich“. Insgesamt verzeichne man dabei ein stetiges Wachstum.
120 bis 140 einzelne Anlagen in verschiedenen Größen fertigt das Unternehmen pro Jahr – „alle individuell“, wie Laxhuber betont. Die Landwirtschaft, einst die Keimzelle der Anlagenproduktion, macht dabei heute „nur“ noch einen Anteil von 25 Prozent am Gesamtumsatz aus. „Die Nachfrage aus dem Industriebereich hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen“, berichtet Thomas Laxhuber, der das Unternehmen gemeinsam mit seinem Geschäftsführer-Kollegen Rainer Hettwer in dritter Generation führt. Zum Einsatz kommen die Trocknungsanlagen unter anderem in der Papier- und Zellstoffindustrie, in der Holzwerkstoff-industrie, in der Wasserwirtschaft (Stichwort: Klärschlammtrocknung), in der Lebensmittelindustrie, in der Pelletproduktion und in der Recyclingindustrie. Stark gefragt sind die Anlagen Laxhuber zufolge inzwischen auch in der energieintensiven Zementindustrie. Hier nutzen die Trocknungsanlagen die Abwärme der Zementproduktion, um die Abfälle, die wiederum zur Wärmeerzeugung im Fertigungsprozess verbrannt werden, vorzutrocknen. So geht im Produktionsprozess weniger Energie verloren, Ressourcen werden gespart.
„Kein Wettbewerber weltweit ist so auf Trocknungstechnik spezialisiert wie wir und kann ein solch breites Branchenspektrum bedienen“, sagt Thomas Laxhuber nicht ohne Stolz. Nun freut sich der 49-Jährige schon auf die Fertigstellung der beiden neuen Hallen, die für Juni angepeilt ist. Denn „eingeweiht“ werden sollen diese mit einem großen Fest: Darin sollen, sofern es die Pandemie-Lage erlaubt, die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen des Unternehmens über die Bühne gehen. Denn gegründet hat das Unternehmen Thomas Laxhubers Großvater Stefan – genau vor 100 Jahren am 1. Februar 1922.

 

Bericht aus der PNP vom 01.02.2022